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World Usability Tag 2015 – eine Zusammenfassung

Der World Usability Tag vom November 2015 bot verschiedenste Vorträge zum UX-Bereich. Als roter Faden wurde das Thema „Innovation“ definiert. Das detaillierte Programm mit weiteren Infos zu den Präsentatoren ist bei UXPA zu finden.


Der Einstieg in den Tag bot etwas sehr Innovatives: die Entwicklung eines Schweizer Helikopters. Das Projekt durchwegs beeindruckend, von den Prozessen her aber wenig aus dem UX-Bereich. Mitgenommen habe ich aber, dass alles möglich ist, mit viel Wille und genügend Geld.

Hn1bKgBjpme0Bj5F85Q0C0NO2Wi4dYJoOPLe9b6mStABeim Vortrag „User Centered Innovation“ gab es einen Einblick in die Bankenwelt, insbesondere der Weiterentwicklung des UBS-Multimates. Die UBS nutzt alle modernen UX-Methoden wie Prototypen-Bau und User-Tests. Kreativer Ansatz für den Test von Touch-Screens war der beschriebene Einsatz von Fingerfarben.

Veloplus zeigte interessante Ansätze wie sich der Detailhandel „retten“ kann, da in Zukunft fast alles nur noch
online läuft. Dazu entwickelten sie ein Gerät, dass die Kunden am „POS“ (zu deutsch im Einkaufsladen) ergonomisch vermisst und so das perfekt passend Velo bestellt und eingerichtet wird. Spannende Einblicke, auch wenn etwas mehr Marketing als UX. Wichtig war für Veloplus die Erkenntnis, dass eine Kundenbefragung nicht immer alles preis gibt.

Die vor dem Mittag abschliessende Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit „Erfolgreich innovieren“. Es lief darauf hinaus, dass die Benutzer meistens zu konservativ sind und so bei Befragungen keine echten Innovationen entstehen. Auch brauchen die User Zeit, um sich an neue Geräte zu gewöhnen. Und es gehört Mut dazu, auch mal Neues zu probieren.

Von der Fachhochschule Nordwestschweiz kam der Beitrag zu Kontextanalyse und Partizipation als Treiber von Innovation. Ein etwas schwerfälliges Thema, von dem ich aber mal mitgenommen habe, dass Feldforschung nützlich ist, aber z.B. etwas in Echtzeit aufzunehmen eher schwierig.


Beim Vortrag von Ginetta wurde beleuchtet, wie diese Firma innovativ ist. Bei ihnen wird der Fokus auf eine ausgeglichene Team-Struktur gelegt, so soll z.B der Frauen- und Männer-Anteil möglichst ausgeglichen sein und die Mitarbeiter ein T-Profil haben; möglichst breite und tiefe Kenntnisse in verschiedenen Bereichen. Als Innovation wurde vor allem der Einsatz von Slack und der interne Verzicht auf E-Mails erklärt.

Abschliessend folgte eine Präsentation von Brainstore. Da gab es ganz spannende Tipps, welche 6 Faktoren für Innovation zu beachten sind: Kultur, Briefing, Community, Motivation,  Innovations-Prozess, Planung. Beim letzteren galt es nur zwischen Jetzt, Dann, Anschliessend und Vielleicht zu unterscheiden. Diese Planung entspricht dem menschlichen Gehirn und eigne sich für alle Arten von Planungen.

Alles in allem ein interessanter Tag. Einige Themen wurden gar kurz oder mit wenigen UX-Aspekten behandelt. Da wäre eine vorgängige Beratung oder Review mit den Präsentatoren sicher hilfreich. Mit der Themen-Vorgabe gelingt zwar ein roter Faden durch den Tag, allerdings wirken manche Vorträge dadurch zu gesucht. Usability als generelles Grundthema würde wohl vieles vereinfachen.

An dieser Stelle ein Dankeschön an die Organisatoren der UXPA, der HSR Rapperswil für die Gastfreundschaft und den Präsentatoren! Und an Roland Siegenthaler für die Zeichnungen!

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